4. Dezember 2012

Förderung der Biodiversität in städtischen Grünflächen

Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen

für den Ausschuss Umwelt, Energie und Sauberkeit am 4. Dezember 2012

Städtische Grünflächen sind neben ihrer Bedeutung für Naherholung, Stadtbild und Stadtklima potentieller Lebensraum für diverse Tier- und Pflanzenarten.

 In der von der Landeshauptstadt Wiesbaden unterzeichneten Deklaration „Biologische Vielfalt in Kommunen“ (Beschluss Nr. 0073 des Ausschusses für Umwelt, Energie und Sauberkeit am 24. April 2012) heißt es dazu (Auszug):

 „Die Kommunen setzen sich dafür ein, im Rahmen ihrer Möglichkeiten Maßnahmen im Sinne der Erhaltung und Stärkung der biologischen Vielfalt in folgenden Bereichen zu ergreifen und erwarten ein entsprechendes Handeln von Bund und Ländern:

 Erhalt von naturnahen Flächen im Siedlungsbereich und Nutzung bestehender Potenziale zur Schaffung von naturnahen Flächen und Naturerlebnisräumen innerhalb des Siedlungsraumes auch im Hinblick auf den Klimawandel.

Naturnahe Pflege öffentlicher Grünflächen u.a. mit  weitgehendem Verzicht auf Pestizide und Düngung und Reduktion der Schnittfrequenz (ökologisches Grünflächenmanagement)“

 Der Biotopwert von Grünanlagen ist unter anderem abhängig von der Pflanzenauswahl und der Pflege. Eine Extensivierung der Pflege und die Verwendung einheimischer Pflanzenarten können einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung und Förderung der Artenvielfalt leisten, Kindern und Erwachsenen Naturerlebnisse mitten in der Stadt ermöglichen und zudem Kosten bei der Grünpflege einsparen.

 Geeignete Maßnahmen sind z.B.:

  • Verringerung der Schnittfrequenz bei Rasenflächen,
  • Ersatz von Rasenflächen durch Wiesen,
  • Ersatz von intensiv zu pflegenden Blumenbeeten durch dauerhafte  Ansiedlung einheimischer Stauden und Gräser,
  • Tolerierung  und extensive Pflege von naturnahen („verwilderten“) Gebüschen.

 Der Ausschuss möge beschließen:

 Der Magistrat wird gebeten,

  1. zu berichten, ob und wie in Wiesbaden bereits Maßnahmen im Sinne  eines ökologischen Grünflächenmanagements umgesetzt werden.
  2. Vorschläge zur Erweiterung eines ökologischen Grünflächenmanagements zu entwickeln, in denen dargelegt wird,
  • welche Flächen für eine naturnähere Ausgestaltung und Extensivierung der Pflege grundsätzlich geeignet sind,
  • welche konkreten Maßnahmen auf den jeweiligen Flächen umsetzbar sind,
  • welche Einsparungen oder zusätzliche Kosten durch diese  Maßnahmen zu erwarten sind.