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08
Mrz
2016

Grußwort Int. Frauentag 2016 von Gabriela Schuchalter-Eicke

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Frauen und Mädchen,

„Ich sehe was, was Du nicht siehst“ ist das Motto des diesjährigen Internationalen Frauentages in Wiesbaden. Wie sichtbar oder unsichtbar sind Frauen in unserer Gesellschaft?

Wie werden Frauen dargestellt und wie gesehen in den Medien und überall? Wie sehen sie sich selbst? Lässt die „Idealvorlage“ jung, schlank, makellos und „schön“ eine Entsprechung im Alltag, eine Darstellung des Alltäglichen beispielsweise des Alters, des üppigen Körpers, der Krankheit überhaupt zu? Was heißt denn eigentlich „schön“? Ist Ungewohntes, der aktuellen Norm nicht Entsprechendes, automatisch als „nicht schön“, als nicht wert zu sehen zu klassifizieren? Rubens malte viele schöne Frauen seiner Zeit, die in ihrer Körperlichkeit weit von den heute herrschenden Maßstäben abweichen. In Indien, Pakistan und anderen Ländern werden viele Frauen Opfer von Säureanschlägen, die sie überleben. Eine von Ihnen, Laxmi Saa, arbeitet heute als Model.

Sie macht das Unfassbare für alle sichtbar. Ebenso die Ausstellung „UN/SICHTBAR. Frauen Überleben Säure“, des Münchner Völkerkundemuseums im Herbst 2014.

Wie gehen also die Frauen selbst, aber gerade auch die Gesellschaft, mit der Abweichung von dem zur Norm stilisierten und gesellschaftlich Akzeptierten um? Verstecken, verschleiern, eben unsichtbar machen, tabuisieren, nicht Hinsehen, doch auch aktives Wegsehen, Verbote, Anschläge oder gar Tötung gelten für viele noch als probate Mittel.

Aber es geht nicht nur darum, welche Frauen wie gezeigt und gesehen werden. Es schließt sich direkt die Frage an: welche Frauen zeigen sich selbst wie und in welchen Gesellschaftsbereichen, wo lassen sie sich sehen und wo können sie wahrgenommen werden?

Gerade vor zwei Wochen bei One Billion Rising gingen unzählige Frauen weltweit – und auch hier in Wiesbaden einige hundert – auf die Straße, um sichtbar zu werden, um durch ihr Tanzen ein Zeichen zu setzen gegen Gewalt an Frauen.

Frauen im öffentlichen Raum sind in westlichen Gesellschaften auf der Straße sichtbar, das muss nicht, kann aber und führt häufig auch zu sogenannten „Belästigungen“ oder sogar mehr. Dann kommen die „gut gemeinten Ratschläge“, frau könne sich ja etwas weniger aufreizend kleiden, dann würden die Männer auch nicht so „provoziert“. Dieser Denkweise müssen wir Frauen uns ganz klar entgegenstellen: Wir sind, wie wir sind; wir kleiden uns, wie wir wollen; wir alle gehen auf die Straße, wann und wohin wir wollen! Wir haben keine Angst! Unser sichtbares Dasein, unser Aussehen und unser Auftreten gibt niemandem das Recht, uns zu belästigen. Wir lassen uns nicht vom Märchen des angeblich triebgesteuerten Mannes abhalten! Wir lassen uns sehen und bleiben sichtbar überall!

Hier sind wir im Rathaus, am Sonntag war Kommunalwahl, also: Wie sichtbar sind Frauen in der Politik?

Der Anteil der Frauen im Bundestag beträgt rund ein Drittel (36%).

In den Landtagen liegt der Anteil der Politikerinnen zwischen 20% in Baden-Württemberg und 40% in Thüringen. In Hessen liegt er bei 29%.

Der Frauenanteil in den Kommunalparlamenten wird maßgeblich von der Einwohner*innenzahl der Gemeinden bestimmt: Je größer die Gemeinde, desto höher ist der Anteil von Frauen im Stadtparlament. In Wiesbaden lag der Anteil derzeit noch bei immerhin 37%, ob das mit den gewählten Listen von CDU, FDP, AfD und den vielen 1 Man(n)dat-Parteien so bleibt, halte ich für fraglich.

Ein Thema, über das wir in der letzten Zeit viel diskutiert haben, auch hier in den Gremien, ist „Frauen in Spitzenpositionen der Wirtschaft / Frauen in den Aufsichtsräten“. Hier haben wir Frauen sowohl auf Bundesebene als auch in Wiesbaden einen Erfolg errungen: Am 6. März 2015 hat der Bundestag ein Gesetz für eine Frauenquote in den Aufsichtsgremien beschlossen. In Wiesbaden haben der Beteiligungsausschuss und der Ausschuss für Frauenangelegenheiten ebenfalls einen Frauenanteil von mindestens 30% beschlossen.

Dies war auch bitter nötig, denn Frauen sind deutlich unterrepräsentiert: Etliche Negativbeispiele für Unsichtbarkeit in den Gesellschaften der Stadt konnten in der gemeinsamen Sitzung der beiden Ausschüsse am 16.2.2016 identifiziert werden. Die von den Betrieben reihenweise formulierten Zielvorgaben von 0 % sind nicht wirklich der Sache dienlich.

Es wird also trotz der geltenden Beschlusslage noch eine ganze Weile dauern, bis das Ziel der Frauenquote erreicht ist, Aber wir haben uns immerhin auf den Weg gemacht! Ich sehe was, was Du nicht siehst – ich sehe zukünftig Frauen verstärkt in Führungspositionen, was Du/Sie nicht sehen, ist, wieviel Überzeugungsarbeit dafür noch geleistet werden muss. Dafür werde ich mich in den nächsten 5 Jahren weiter einsetzen! Vielen Dank an Sie alle, die mir dies mit Ihrer Stimme ermöglicht haben.

 


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  • Gabriela Schuchalter-Eicke

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