13. Mai 2014

Denkmalschutz kein Totschlagargument gegen Windkraft

Grüne: Konflikte sind abzuwägen – ohne Windräder sind Klimaschutzziele nicht erreichbar

„Für uns Grüne ist und bleibt die Energiewende eine zentrale Zukunftsaufgabe“, so der energiepolitische Sprecher der Grünen Fraktion in Wiesbaden, Ronny Maritzen. Ohne die Windkraftnutzung seien die kommunalen und landesweiten Klimaschutzziele nicht erreichbar. Dafür müsse auch Wiesbaden seinen Beitrag leisten.

„Selbstverständlich“, so Maritzen weiter, „ist die geplante Errichtung von Windrädern auf der Hohen Wurzel nicht konfliktfrei. Die Bedenken von Denkmalschützern bezüglich der Bewerbung Wiesbadens zum Weltkulturerbe waren abzusehen. Insofern überraschen uns die jetzt bekannt gewordenen Äußerungen des Landesamtes für Denkmalpflege nicht – sie werden im weiteren Planungsverfahren genauso zu berücksichtigen sein wie alle anderen Stellungnahmen.“

„Ob Wiesbaden jemals Weltkulturerbe wird“, ergänzt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende  Claus-Peter Große, „steht ohnehin in den Sternen.“ Oberbürgermeister Gerich habe hierzu in seinem Bericht vor der letzten Stadtverordnetenversammlung ein wenig optimistisches Bild gezeichnet. „Man kann doch nicht allen Ernstes aufgrund einer mehr als vagen Aussicht auf diesen Welterbestatus eine aktuell zu entscheidende Weichenstellung zur klimafreundlichen Energieversorgung Wiesbadens aushebeln“, so Große.

Entscheidend sei  letztlich die Abwägung des Nutzens der Windenergie auf dem Taunuskamm für die Allgemeinheit gegenüber den anderen von der Planung betroffenen Schutzgütern.

„Der Magistrat“, so Große abschließend, „hat in seiner Stellungnahme zu den Windkraftvorrangflächen die bestehenden Konflikte bereits insofern berücksichtigt, als er zwar eine Vergrößerung der Potenzialfläche Hohe Wurzel um 149 Hektar fordert, dafür aber andere Vorranggebiete auf dem Taunuskamm in der Größenordnung von 201 Hektar streichen möchte. Wenn das Regierungspräsidium dieser Stellungnahme folgt, wird es in der Bilanz 52 Hektar weniger Windkraft-Vorrangfläche auf dem Taunuskamm geben, als aktuell im Entwurf des Landesentwicklungsplans vorgesehen sind.“