12. August 2014

Endlich Lkw-Durchfahrtsverbot in Aussicht!

GRÜNE begrüßen Engagement des Umweltdezernenten und kritisieren früheren FDP-Verkehrsminister / Weitere Maßnahmen zur Luftreinhaltung müssen folgen:

Als „wichtigen Schritt in die richtige Richtung“ bewertet die GRÜNE Stadtverordnetenfraktion das Vorhaben, Anfang nächsten Jahres ein Lkw-Durchfahrtsverbot für Wiesbaden einzuführen. „Die nun vorliegenden Ergebnisse des Gutachtens zur Wirkungsabschätzung zeigen deutlich, wie sehr die Landeshauptstadt durch eine solche Maßnahme entlastet würde“, erklärt die umweltpolitische Sprecherin der Fraktion, Barbara Düe.

„Es kann doch nicht sein, dass täglich in einem Zeitraum von zwölf Stunden rund 3.800 Lastwagen durch die Stadt donnern, ohne hier etwas abzuladen und nur, um die Autobahnmaut einzusparen“, so Düe weiter. Das Gutachten zeigt, dass in Wiesbaden der Anteil von durchfahrenden Lkw mit 34 Prozent im Vergleich zu anderen Städten des Rhein-Main-Gebiets sehr hochliegt. An manchen Hauptverkehrsstraßen erreicht der Anteil sogar 70 Prozent, etwa in der von Brummifahrern gerne für Abkürzungsfahrten von Idstein nach Mainz genutzten Aarstraße. „Das hat auch direkte lokale Auswirkungen auf die Anwohner, die unter Lärm und Erschütterungen leiden müssen“, ergänzt der verkehrspolitische Sprecher, Claus-Peter Große.

„Bereits vor vier Jahren hatte die Stadtverordnetenversammlung beschlossen, als zusätzliche Maßnahme zur Einrichtung einer Umweltzone auch ein Lkw-Durchfahrtsverbot einzuführen. Damit hat man zum Beispiel in Darmstadt gute Erfahrungen gemacht. Doch dieser Beschluss wurde vom ehemaligen Hessischen Verkehrsminister Florian Rentsch (FDP) torpediert“, so Düe.

„Wir GRÜNE sind zuversichtlich, dass unter der jetzigen GRÜNEN Beteiligung an der Landesregierung endlich das Lkw-Durchfahrtsverbot zustande kommt. Wir begrüßen das Engagement des Umweltdezernenten Arno Goßmann (SPD) in dieser Sache. Allerdings hätte alles viel schneller gehen könne: der schwarz-rote Magistrat hätte die Zahlen der Verkehrszählung schon längst vorlegen können und spätestens mit Amtsantritt der neuen Landesregierung im Januar waren die Hindernisse ausgeräumt. Warum hat es bis August gedauert? Umweltzone und Lkw-Sperrung alleine genügen aber nicht. Nun müssen, wie auch von Goßmann angekündigt,  weitere Maßnahmen zur Luftreinhaltung folgen, etwa die Ausweitung von Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen“, so Düe abschließend.