14. Januar 2016

Freiwilliges Engagement statt Zwangsabgaben!

GRÜNE: Finanzierungsmodell der Kulturförderung muss überdacht werden

„Wir Grüne haben im November 2015 die Idee einer freiwilligen Beteiligung der Tourismus-, Gastronomie und Einzelhandelwirtschaft in die Debatte um die Finanzierung der Kulturförderung Wiesbadens eingebracht. Die Unternehmer haben schließlich unbestritten wirtschaftlichen Benefit von einer florierenden Kulturlandschaft“, so Dorothea Angor, kulturpolitische Sprecherin der Rathausfraktion Bündnis 90/Die Grünen.

„Die von uns vorgeschlagene trialogische Beteiligung von Bürgern, Verwaltung und Wirtschaft und ein mit Finanzmitteln ausgestattetem Kuratorium ist ein Zukunftsmodell, das in anderen Städten, wie zum Beispiel Nürnberg und Berlin, zu nachhaltig spürbaren Synergie-Effekten geführt hat. In dieser Vorgehensweise erfährt die Wirtschaft eine Umsatzsteigerung durch Umwegrentabilität und die Kulturschaffenden durch ein Mitspracherecht die notwendige Würdigung ihres Engagements. Die Verwaltung und Kulturpolitik werden hinsichtlich der Prioritätsfindung entlastet. Wie kann man das eigentlich nicht wollen?“, fragt Angor.

„Wir haben daraufhin in der Stadtverordnetenversammlung sowie dem Kulturausschuss gefordert, Gespräche mit Wirtschaftsvertretern zu führen und einen freiwilligen Kulturfonds zur langfristigen, stabilen Sicherung unserer Kulturförderung in Betracht zu ziehen. Doch selbst dieser minimale, explorative Schritt war der großen schwarz-roten Kultur-Blockade zu viel. Der Antrag wurde abgelehnt, was abermals die kulturpolitische Arroganz der SPD und CDU für Ideen von außen unterstreicht“, berichtet Angor weiter.

„Spätestens aber jetzt, wenn sich der Hotelgewerbeverband DEHOGA zu Wort meldet und bemängelt, dass keine Gespräche zur bereits durchgesetzten Kurtaxe geführt wurden, muss ein freiwilliger Kulturfonds wieder auf den Tisch. Gerade auch im Hinblick auf den (hoffentlich irgendwann) kommenden Kulturentwicklungsplan. Wir müssen die Expertise unserer Kulturschaffenden und den Beteiligungswillen der Wirtschaft besser nutzen. Die Potentiale unserer Stadt werden von der großen Koalition unterschätzt“, so Angor abschließend.