3. Juni 2014

G9: Elternwille wird in Wiesbaden weiter ignoriert

Grüne fordern runden Tisch

„Dass in Wiesbaden ein Viertel der SchülerInnen, deren Eltern G9 wünschen, noch immer in G8 gezwungen werden, ist Ausdruck der Ignoranz gegenüber dem Elternwillen“, kritisiert Dorothée Andes-Müller, schulpolitische Sprecherin der Grünen im Rathaus. Nachdem nur drei Gymnasien wechseln, sei abzusehen gewesen, dass die G9 Plätze in Wiesbaden nicht ausreichen werden. „Die Ergebnisse der von uns durchgesetzten Umfrage zur Schulwahl im letzten Jahr zeigten ganz klar einen wesentlich höheren Bedarf.“

„Es müssen auch in Wiesbaden weitere Gymnasien zu G9 wechseln“, so die Grüne. „Es ist ein Irrglaube anzunehmen, dass man diese Frage aussitzen kann“, meint sie mit Blick auf Schulleiter und Schuldezernentin. „Frau Scholz lehnt sich demonstrativ zurück und überlässt die betroffenen Familien ihrem Schicksal.“

Trotz formaler Öffnung aus dem Zwangs-G8 werde weiter über die Köpfe der Eltern hinweg entschieden. Diese seien zum Spielball zwischen einer halbherzigen Landesgesetzgebung und einer in weiten Teilen unwilligen Schulbürokratie geworden.

Vor diesem Hintergrund sei die Initiative der Schuldezernentin gefordert. „Die Frage lautet: Wie kann spätestens zum Schuljahr 2015/16 ein bedarfsgerechtes Angebot an G9-Plätzen in Wiesbaden sichergestellt werden?“ Hierzu muss eine Antwort gefunden werden.

„Wir schlagen die Einrichtung eines ‚Runden Tisches‘ vor, an dem die Schulleiter der G8-Gymnasien, Vertreter der Eltern, Schüler und Lehrer Lösungsmöglichkeiten ausarbeiten, damit wenigstens ab Sommer 2015 der Elternwille zur Geltung kommt und Wahlfreiheit nicht bloß ein leeres Versprechen bleibt:“

Dass es auch anders geht zeige sich in Frankfurt, wo 80% der Gymnasien zu G9 wechseln. Hier habe die GRÜNE Schuldezernentin Sarah Sorge optimale Voraussetzungen geschaffen, die Gymnasien bei ihrem Wechsel zu G9 zu unterstützen.