17. September 2015

Glyphosat-Problematik nicht aussitzen

GRÜNE kritisieren Verweigerungshaltung der CDU/SPD-Koalition

 „Wir sind zum wiederholten Mal enttäuscht über das mangelnde umweltpolitische Verantwortungsbewusstsein der CDU/SPD-Koalition. Probleme werden nicht angepackt, sondern ausgesessen“, kritisiert der stellvertretende GRÜNE Fraktionsvorsitzende Claus-Peter Große das Ergebnis der Diskussion über glyphosathaltige Herbizide im letzten Umweltausschuss.

Die GRÜNEN hatten beantragt, die Verwendung des von der Krebsforschungsagentur (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als „wahrscheinlich krebserregend beim Menschen“ eingestuften Wirkstoffs Glyphosat auf städtischen Flächen zu unterbinden.

„Uns geht es“, erklärt Große, „dabei sowohl um den Einsatz auf Grünflächen wie Parks, Sportanlagen etc. sowie auf den Grundstücken der städtischen Gesellschaften als auch um die Verwendung in der Landwirtschaft. Ein vorbildliches Handeln der Stadt wäre zudem ein wichtiges Signal an die privaten Grundstücksbesitzer – denn auch hier werden diese freiverkäuflichen Herbizide unvermindert eingesetzt. Nicht umsonst hat der Bundesrat bereits 2013 ein Verbot dieser Mittel für den Haus- und Kleingartenbereich gefordert.“

„Überhaupt nicht verstehen können wir die Verweigerungshaltung der CDU/SPD-Koalition zu unserer Forderung, zumindest auf den städtischen verpachteten Landwirtschaftsflächen die Anwendung von Glyphosat zu untersagen“, so Große weiter. „Dass es anders geht, zeigt die Biolandwirtschaft. Der Gesundheitsschutz – gerade auch für die Landwirte – muss Vorrang haben vor dem Aspekt der Bequemlichkeit und Zeitersparnis bei der Unkrautbekämpfung. Wir GRÜNE wollen keinesfalls warten, ob die EU vielleicht in einem Jahr die Anwendung dieses Wirkstoffs ohnehin untersagt. Abwarten und Aussitzen ist hier unverantwortlich. Der Einsatz von Breitbandherbiziden ist auch aus ökologischen Gründen sehr problematisch, denn er beschleunigt den dramatischen Artenverlust in unseren Landwirtschaftsflächen.“