11. April 2014

Naturschutz gilt auch für Bike-Strecke am Schläferskopf

GRÜNE kritisieren Vorfestlegung auf Route durch den Wald:

Scharfe Kritik äußert die Stadtverordnetenfraktion Bündnis 90/Die GRÜNEN an der von den Vertretern der CDU und SPD getragenen Entscheidung des Runden Tisches, die illegale Mountainbike- bzw. Downhill-Route am Schläferskopf zu legalisieren. „Ohne Not wird die alte Strecke an der Platte verworfen und es folgt eine Vorfestlegung auf eine neue Piste. Damit werden bislang ruhige Waldgebiete einem viel stärkeren Nutzugsdruck ausgesetzt als bisher. Mit seiner Aussage, Naturschutz sei wichtig, aber am Schläferskopf hätten sich ‚die Tiere zwangsweise schon an die Fahrradfahrer gewöhnt‘ diskreditiert sich CDU-Stadtrat Wolfgang Gores selbst“, erklärt die umweltpolitische Sprecherin der GRÜNEN, Barbara Düe. „Denn Tiere gewöhnen sich nicht, sondern flüchten. Damit geht Lebensraum in der Natur verloren.“

„Es geht uns GRÜNE jedoch nicht darum, Mountainbike und Downhill fahren im Wald zu verbieten. Die Schaffung bzw. Legalisierung von Strecken muss jedoch unter Beachtung von natur- und artenschutzrechtlichen Vorgaben erfolgen. Es gibt zur Route am Schläferskopf bisher keinerlei Stellungnahme des Umweltamts. Von dort kam bislang lediglich die Aussage: ‚Nach einer Ortsbegehung haben wir noch keine Aussage zur Strecke gemacht‘“, so Düe weiter. Sie kritisiert: „Das Regierungspräsidium Darmstadt sieht als Genehmigungsbehörde keine Probleme, obwohl weder eine FFH-Vorprüfung noch eine Artenschutzprüfung stattgefunden hat.“

„Die Legalisierung einer illegalen Strecke ist nur scheinbar die Lösung des Problems“, ergänzt Düe. „Wie der Blick in den hiesigen Stadtwald oder in andere Gebiete deutschlandweit zeigt, werden sich die Mountainbike- und Downhill-Fahrer nicht mit einer Route zufrieden geben, es werden weitere illegale Strecken folgen. Die Frage, wie deren Stilllegung zukünftig erfolgen soll, hat der Runde Tisch ebenso wenig geklärt wie die Frage der Haftung: Wer ist für die Verkehrssicherheit der Strecke und die baulichen Maßnahmen verantwortlich? Wer haftet bei Unfällen? Wir wollen eine echte, ausgewogene Lösung und nicht die Legalisierung durch die kalte Küche.“