19. März 2015

Prävention statt Intervention

GRÜNE fordern den Aufbau eines städtischen Präventionsnetzes gegen Radikalisierung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen

„Der wirksamste Schutz gegen Extremismus ist, wenn man verhindert, dass sich Menschen überhaupt erst radikalisieren – das gilt sowohl für religiösen als auch für politischen Extremismus“, ist Sabine Gaedeke, integrationspolitische Sprecherin, überzeugt. „Daher werden wir in der nächsten Stadtverordnetenversammlung einen Antrag stellen, der den Aufbau eines städtischen Präventionsnetzes gegen Radikalisierung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Wiesbaden fordert.“

„Die politischen und zivilgesellschaftlichen Akteure dieser Stadt müssen gemeinsam weiterhin dafür einstehen ein friedliches Miteinander in einem weltoffenen Wiesbaden zu ermöglichen“, macht Sabine Gaedeke deutlich. „Besonders wichtig ist es dabei, jungen Menschen die Orientierung suchen, Angebote zu unterbreiten und ihnen einen Platz in der Gesellschaft zu geben, damit diese erst gar nicht in solche Ideologien abgleiten.

Ein besonderer Schwerpunkt des Präventionsnetzes soll der religiöse Extremismus sein, wie ihn Dschihadisten und radikale Salafisten propagieren. „Wie auch beim Rechtsextremismus, sind Präventions-, Deradikalisierungs- und Ausstiegsangebote die erfolgreichsten und nachhaltigsten Elemente, um das Abgleiten in die menschenverachtende Ideologien zu verhindern“, ist Gaedeke überzeugt. „Dabei ist eine differenzierte Betrachtung dieses schwierigen Themas unerlässlich. Schnell wird ‚Islam‘ mit ‚Islamismus‘ gleichgesetzt und somit eine Islamfeindlichkeit erzeugt, die den radikalen Kräften und Menschenfängern in die Hände spielt. Doch eines ist klar: die große Mehrheit der Muslime in Deutschland steht für religiöse Vielfalt, für Meinungsfreiheit und für das Grundgesetz“, so Gaedeke abschließend.