18. September 2012

Risikoanalyse Überflug Industriepark InfraServ

Die Zahl der Flugbewegungen am Militärflughafen Erbenheim steigt. Mit dem für Spätsommer angekündigten Umzuges des 214. US-Heeresfliegerregiments von Mannheim nach Wiesbaden und der damit verbundenen Stationierung von zusätzlichen 15 Black-Hawk-Hubschraubern wird sich nach Angaben der US-Army die Zahl der jährlichen Starts und Landungen um rund 7.000 auf 17.000 erhöhen.

Das bringt nicht nur mehr Fluglärm, auch die Gefahr potenzieller Abstürze steigt. Hierzu liegt jedoch derzeit kein belastbares Zahlenmaterial vor: Laut des Berichts eines Majors vom Luftwaffenamt Köln in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Energie und Sauberkeit am 5. Juni 2012 zum Thema „Überflug von Militärmaschinen über Wiesbaden“ (12-A-51-0002) gibt es bislang keine Risikoanalyse von Überflügen des benachbarten InfraServ-Industrieparks durch Flugzeuge und Hubschrauber der US-Army.

Wir bekennen uns ausdrücklich zum Industriepark InfraServ als wichtigen Arbeitgeber in der Region. Doch angesichts der dort lagernden und verarbeiteten Gefahrenstoffe muss Klarheit über das bestehende Risikopotenzial eines Chemiewerks in unmittelbarer Nachbarschaft eines Flughafens herrschen.

Der Ausschuss  möge daher beschließen:
Der Magistrat wird gebeten,
1) eine Risikoanalyse zum Überflug des Industrieparks InfraServ bei einem unabhängigen Sachverständigen in Auftrag zu geben, die nach den Kriterien einer bei Industrieanlagen üblichen probabilistischen Analyse unter Einbeziehung von Risikogrößen die Risikopotenziale identifiziert und dabei folgende drei wesentlichen Untersuchgegenstände klärt:
–       Was kann versagen?
–       Wie wahrscheinlich ist es?
–       Was sind die Auswirkungen?
2) nach Abschluss der Analyse dem Ausschuss über die Ergebnisse der Risikobewertungen zu berichten