Wildschweinjagd im Vogelschutzgebiet – Verschwinden der Rohrdommel am Wasserwerk Schierstein

Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen für den Ausschuss Umwelt, Energie und Sauberkeit am 10. März 2015:

Laut „Wiesbadener Tagblatt“ (27. Februar 2015) haben Vogelschützer seit 18. Februar in dem von der Hessenwasser GmbH & Co. KG betriebenem Wasserwerk Schierstein keine Rohrdommel mehr gesichtet. Die Lagune im Gelände des Wasserwerks ist eines der letzten Gebiete Hessens, auf dem der Vogel aus der Familie der Reiher, der auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten steht, noch Zuflucht findet. Die Ornithologen vermuten, dass die seit 2002 regelmäßig – und in dieser Saison verstärkt – stattfindenden Wildschweinjagden die Rohrdommel aus dem als EU-Vogelschutzgebiet ausgewiesen Areal vertrieben haben.

Der Ausschuss möge beschließen:

Der Magistrat wird gebeten,

1. Mit den zuständigen Stellen (z.B. Hessenwasser, Naturschutz- und Jagdbehörden) zu klären, ob die durchgeführte Jagd auf Wildschweine auf dem Gelände des Wasserwerks zulässig und erforderlich war.

Insbesondere sind dabei folgende Fragen zu klären:

a. Wer ist Jagdausübungsberechtigter auf dem Gebiet des Wasserwerks Schierstein?

b.Gilt auf dem als Vogelschutzgebiet ausgewiesenen Areal ein Jagdverbot? Wenn ja, ein generelles oder eingeschränktes?

c. Falls ein Jagdverbot besteht: Wurde eine Ausnahmegenehmigung erteilt? Wenn ja, mit welcher Begründung und ggf. unter welchen Auflagen?

2. Dem Ausschuss zu berichten.