29. Januar 2013

CDU/SPD-Koalition bremst Elternwille bei G9 aus

GRÜNE fordern Befragung der Eltern

 

„Es ist offensichtlich, dass CDU und SPD die Eltern zu G9 nicht zu Wort kommen lassen wollen“, so Christiane Hinninger, Fraktionsvorsitzende von Bündnis90/Die GRÜNEN im Rathaus und OB-Kandidatin. Hintergrund ist die jüngste Änderung des hessischen Schulgesetzes, mit der die Möglichkeit eröffnet wird, zu einer neunjährigen Gymnasialzeit zurück zu kehren.

„Viele Eltern und Lehrer wollen eine längere Lernzeit für die Kinder, werden aber von den Schulleitern und der Koalition ausgebremst.“ Während in anderen Städten, z.B. in Frankfurt, Schulen schon auf dem Weg zu G9 sind, verweigere man in Wiesbaden den Eltern diese Möglichkeit. „Hier will man den Elternwillen noch nicht einmal zur Kenntnis nehmen!“

Entlarvend sei der Umgang mit dem GRÜNEN-Antrag, eine Elternbefragung durchzuführen. Im November hatten CDU und SPD diesen Vorstoß abgelehnt und stattdessen beschlossen, die Kultusministerin zu befragen. Jetzt heiße es auf einmal: „Das Kultusministerium kann dazu gar keine Auskunft erteilen“, berichtete die schulpolitische Sprecherin der GRÜNEN im Rathaus, Dorothée Andes-Müller. „Da müssen sich Eltern ziemlich verschaukelt fühlen.“

Angesichts dieser Haltung befürchten die GRÜNEN, dass die Schaffung von G9-Angeboten nicht nur auf das übernächste Schuljahr verschoben werden solle, sondern dass man das Thema insgesamt aussitzen will.

„Wir werden in Wiesbaden wohl nur dann eine Chance auf G9 bekommen, wenn Eltern aktiv werden und gemeinsam mit den Lehrkräften dafür kämpfen“, so Hinninger. Als erster Schritt sollen die Eltern von Grundschulkindern ihren Willen kundtun.