23. August 2018

Märkte ohne Plastiktüten – schön wär’s!

GRÜNER Vorstoß zu abfallarmen Märkten fand keine Mehrheit im Umweltausschuss

„Wir wollten die Chance nutzen, Plastiktüten von unseren Märkten zu verbannen und damit die Müllberge zu verkleinern. CDU, SPD und FDP haben die Chance verpasst“, kommentiert Konstanze Küpper, klimapolitische Sprecherin der GRÜNEN Fraktion die Beschlussfassung über einen GRÜNEN Änderungsantrag zur Marktsatzung im Umweltausschuss am 21.08.2018. Die GRÜNEN hatten unter anderem beantragt, die Abgabe von Tragetaschen und Tragetüten aus Plastik zu untersagen. Lediglich sogenannte „Hemdchentüten“ aus nachwachsenden Rohstoffen sollten im Ausnahmefall erlaubt werden, wenn es die Eigenart der zu transportierenden Ware erfordert.

Die im Ausschuss anwesenden Marktbeschickerinnen Ellen Schäfer und Wiltrud Frey-Preiss hatten den GRÜNEN Vorstoß mit dem Hinweis unterstützt, dass die meisten Produkte auch plastikfrei nach Hause transportiert werden könnten. Viele Kundinnen und Kunden würden aber nach wie vor Plastik-Tragetaschen verlangen, anstatt z.B. eigene Beutel aus Stoff mitzubringen und damit Plastikmüll zu vermeiden. „Wir würden deshalb gern darauf verzichten. Außerdem verursachen Plastiktüten unnötige Kosten“, so Ellen Schäfer, die auch Marktsprecherin ist.

„Es ist für mich völlig unverständlich“, ärgert sich Küpper, „dass die Ausschussmehrheit sich trotzdem nicht dazu durchringen konnte, diese Plastiktüten zu verbieten! Solche Tüten, die einzig zum Transport der eingekauften Waren dienen und dann meist weggeworfen werden, sind Teil des weltweiten Müllproblems und sie verschwenden fossile Rohstoffe. Immer mehr Länder, Städte und Regionen gehen daher dazu über, darauf zu verzichten. Anstatt auch in Wiesbaden mit gutem Beispiel voranzugehen, haben die Vertreterinnen und Vertreter von CDU, SPD und FDP im Umweltausschuss die Zeichen der Zeit wohl noch nicht erkannt.“

„Immerhin“, so Küpper abschließend, „konnten wir erreichen, dass künftig Anbieter von Bio-Produkten, Fair-Trade-Produkten und regionalen Produkten bei der Standvergabe stärker berücksichtigt werden sollen.“