25. März 2015

Mehr Babys – mehr Hebammen!

Stadt Wiesbaden soll sich für Hebammen einsetzen

„Schön, dass in Wiesbaden wieder so viele Kinder wie in den 60-er Jahren des Baby-Booms geboren werden. Ganz wichtig ist auch, dass die Mütter und ihre Babys rund um die Geburt angemessen versorgt werden können. Dies ist Aufgabe von Hebammen, die jedoch immer weniger werden. Die Mütter suchen händeringend nach einer Wochenbettbetreuung. Das dürfen wir nicht einfach so hinnehmen!“, fordert Dr. med. Helga Brenneis, Stadtverordnete der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Rathaus Wiesbaden sowie Mitglied im Frauen- und Gesundheitsausschuss.

Gesundheitsdezernent Axel Imholz hatte auf Antrag der GRÜNEN Fraktion in einem Bericht an den Gesundheitsausschuss festgestellt, dass „die Stadt selbst auf diesem Felde nichts tun kann“. Der Bericht stellt auch fest: „Die ambulante Versorgung (sowohl vor als auch nach der Entbindung) hingegen hat mit Kapazitätsproblemen zu kämpfen: es gestaltet sich oftmals recht mühsam, eine Hebamme zu finden, die noch freie Valenzen hat und bereit ist, die Betreuung zu übernehmen.“

„Von einer weiteren Verschärfung der Situation berichteten im Februar 2015 Vertreterinnen der hessischen und Wiesbadener Hebammen im Frauenausschuss. Im März 2015 beschreibt ein Bericht im Wiesbadener Kurier ‚eine eklatante Unterversorgung im Rhein-Main-Gebiet‘ mit Hebammen. Die Stadt muss etwas tun: Sie sollte sich beim Städtetag für eine bessere Bezahlung und geringere Versicherungsprämien einsetzen und so Druck aufbauen sowie auch weitere Maßnahmen in Erwägung ziehen! Andere Städte, wie beispielsweise Weil am Rhein oder Stuttgart, werden auch aktiv und lassen ihre Hebammen nicht im Stich!

Das Versagen des Gesundheitssystems ist kein originär kommunales Thema, aber mit den Auswirkungen haben wir hier vor Ort zu kämpfen. Deshalb können wir uns nicht aus der Diskussion zurückziehen.

Der Niedergang des Berufs der Hebammen ist auch ein Rückschritt für die Selbstbestimmung der Frauen!“, so Helga Brenneis abschließend.