10. Februar 2017

Nahversorger Dotzheim Schönbergstraße: Knappe Flächen in Wiesbaden besser nutzen, Parkplätze stapeln, Raum für Wohnen oder Gewerbe gewinnen

Im Ausschuss für Planen, Bauen, Verkehr am 7. Februar hatten die Grünen beantragt, den zuständigen Rewe-Manager einzuladen, um beim Neubau des Marktes Schönbergstraße Wege zu einer besseren Flächenausnutzung zu finden. Der WIESBADENER KURIER hatte am 28.01. aus dem Ortsbeirat berichtet.

„Wir freuen uns, dass durch unseren Antrag und die Vermittlung des Ausschussvorsitzenden Hans-Martin Kessler nun der Projektentwickler, Rewe und der Magistrat in den Dialog kommen“, so Daniel Sidiani, Sprecher für Stadtentwicklung der Grünen. Wirtschaftsdezernent Detlev Bendel habe gerade erst Alarm geschlagen: In der wachsenden Stadt Wiesbaden werde der Grund und Boden für neues Gewerbe und neue Wohnungen immer knapper. „Umso wichtiger ist es, vorhandene Flächen bestmöglich auszunutzen. Eingeschossige Supermärkte mit rein ebenerdigen Parkplätzen im urbanen Raum verschwenden viel wertvollen Platz. Bevor wir in ein paar Jahren überlegen, wie wir diese Fehler mit komplizierten Stelzenbauten korrigieren können, machen wir es doch lieber von vornherein intelligent und optisch ansprechend.“ Wenn Parkplätze per Tiefgarage oder Parkdeck gestapelt würden oder der Neubau aufgestockt, entstehe Raum für zusätzliche Wohnungen oder Gewerbeflächen.

Der Magistrat ist durch einen Beschluss des Bauausschusses vom 8. November 2016 beauftragt, planerische Voraussetzungen zu prüfen, um Alternativen zu großflächigen, rein ebenerdigen Parkplätzen zu forcieren. Sidiani: „Der geplante Nahversorger in der Schönbergstraße ist ein guter Anlass, jetzt damit anzufangen.“ Mit dem Karlsbader Platz und der Dotzheimer Straße 152, wo über einem neuen Rewe-Markt ein Studierendenwohnheim und darunter eine Tiefgarage entstehen, gebe es durchaus Vorbilder. „Rewe geht an der Dotzheimer Straße mit gutem Beispiel voran und stellt auch sonst Nachhaltigkeit in den Vordergrund. Es wäre nur konsequent, auch an der Schönbergstraße statt eines toten Großparkplatzes Mehrwert zu schaffen.“ Bei der möglichen Hürde Stellplatzsatzung fordern die Grünen Mut zu neuen Wegen. „Ein Supermarkt braucht Parkplätze tagsüber, ein Bewohner vor allem nachts. Das Potenzial der Mehrfachnutzung sollten wir in Zukunft besser ausschöpfen“, so der Wunsch der Grünen.