5. August 2016

Stadtanalyse: Weniger Privatautos – Chance für lebendige Innenstadt

„Die Stadtanalyse zur Entwicklung des Kraftfahrzeugbestandes zeigt: Es geht auch anders! Wir freuen uns, dass in Wiesbaden immer mehr Innenstadtbewohner und immer mehr Jüngere ihre Mobilität ohne ein privates Auto organisieren. Für die Autostadt Wiesbaden ist das ein Wendepunkt und eine große Chance auf weniger Lärm, frischere Luft und mehr Lebensqualität“, kommentiert der verkehrspolitische Sprecher der GRÜNEN im Rathaus, Claus-Peter Große, die neusten Kfz-Zulassungszahlen.

„Verkehrsdezernentin Möricke (SPD) und alle Parteien im Rathaus sind nun aufgefordert, diesen Trend weiter zu verstärken. Wir müssen mehr Hauptverkehrsstraßen für den Radverkehr sicher machen, Busse beschleunigen und Carsharing fördern, sodass auch die Bewohner der anderen Stadtteile dem Vorbild von Mitte und Westend folgen und leichter aufs private Erst- oder Zweit-Auto verzichten können“, fordert Große.

Daniel Sidiani, Sprecher für Stadtentwicklung der GRÜNEN im Rathaus, weist auf die Chance für mehr Lebensqualität in Wiesbaden hin: „Wir wissen schon lange: Ein parkendes Auto steht im Durchschnitt von 24 Stunden am Tag 23 nur herum und blockiert 10 Quadratmeter städtischen Raum. Der sinkende private Autobesitz in der Innenstadt gibt uns in den nächsten Jahren die Chance, Teile dieses Raums der Öffentlichkeit zurückzugeben, etwa mit Sitzgelegenheiten für Ältere, Spielgeräten für Kinder oder Außengastronomie.“ Ärgerlich sei allerdings, dass dieser Flächengewinn durch den Trend zu immer größeren und breiteren Fahrzeugen teilweise wieder aufgefressen würde.

Für Claus-Peter Große gibt die gegenläufige Entwicklung bei den Zulassungszahlen in einigen Vororten Anlass zur Sorge: „Hier müssen wir gegensteuern, sonst sind die Wiesbadener Klimaziele nicht erreichbar. Die Luftqualität vor allem in der Innenstadt muss besser werden.“ Auch der Trend zu immer stärkerer Motorisierung von Autos konterkariere Erfolge an anderer Stelle.