5. Dezember 2014

Stadtmuseum darf kulturelle Vielfalt nicht gefährden

„Also doch, nun kommt die Wahrheit endlich ans Licht: Wegen des teuren PPP-Modells Stadtmuseum muss die Wiesbadener Kulturvielfalt bluten! Wir haben es lange vorausgesagt, die schwarz-rote Koalition hat indes gemauert und geschwiegen“, erklärt die kulturpolitische Sprecherin der GRÜNEN Rathausfraktion, Dorothea Angor. „Immer wieder haben CDU und SPD versichert, das Stadtmuseum gehe nicht zu Lasten der vielen Kulturinitiativen in der Stadt. Nun aber kommt heraus, dass die Landeshauptstadt aus Kostenersparnisgründen aus dem Kulturfonds Rhein-Main austreten, den Kultursommer absetzen und die Zuschüsse für das Pariser Hoftheater streichen will. Die Kulturstadt Wiesbaden wird nicht nur eine Theaterbühne verlieren, zahlreiche durch den Kulturfonds und durch den Kultursommer ermöglichte Projekte werden wegfallen. Das ist ein kultureller Kahlschlag sondergleichen!“

„Der städteübergreifende Kulturfonds – in dem ausgerechnet Hessens Landeshauptstadt künftig nicht mehr Mitglied sein soll – fördert eine ganze Reihe an Projekten. Zu nennen wären neben vielen Konzerten und Theateraufführungen der European Youth Circus, das „exground“-Filmfestival, die Reihe „Wiesbaden tanzt“, das Fernsehkrimi-Festival oder das Inklusionsfestival. Auch der Kultursommer unterstützt zahlreiche Wiesbadener Künstler in ihrer Arbeit. Und es kann doch nicht sein, dass die Stadt die freiwillige Aufgabe des Pariser Hoftheaters dahingehend nutzt, dass es künftig eine Bühne weniger in der Stadt gibt. Die Liste der Interessenten am Pariser Hof ist lang, doch soll das Haus nach dem Willen der Koalition wohl künftig nicht mehr kulturell genutzt werden.“

„Noch im Ausschuss haben wir GRÜNE nach der Zukunft des Pariser Hofes gefragt und keine konkreten Antworten erhalten“, so Angor weiter. „Am nächsten Tag müssen wir dann in der Zeitung lesen, dass die Einsparung längst beschlossene Sache ist! Nicht nur, da die Wahrheit scheibchenweise ans Licht kommt, drängt sich der Verdacht auf, dass das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht ist. Auch weil durch das Streichkonzert Kulturfonds, Kultursommer und Hoftheater ‚nur‘ 850.000 Euro eingespart werden. Durch den Investor-Deal Stadtmuseum hat Wiesbaden allerdings jährlich zwei Millionen Euro Mietkosten zu stemmen. Da drängt sich die Frage auf: Welche Kulturprojekte stehen noch auf der Liste der Grausamkeiten, die die Koalition längst schon in der Tasche zu haben scheint? CDU und SPD bringen nicht den Mut auf, den Bürgern die Wahrheit zu sagen. Sie arbeiten weiter in ihrer Dunkelkammer. Dort muss endlich Licht rein!“