27. März 2015

Windkraftnutzung und UNESCO-Biosphärenregion sind kein Widerspruch!

„Als heuchlerisch ist die Presseverlautbarung der FDP zu bezeichnen. Dass beides möglich ist, nämlich Biosphärenregion und Windpark, lässt die FDP bewusst außen vor. Ohne jeden Sachverstand oder wider besseres Wissen versucht die Fraktion, das in der Konzeption der UNESCO geforderte ‚Nachhaltige Wirtschaften‘ durch eine für das politische Handeln der FDP typische billige Meinungsmache zu torpedieren“, kommentiert die umweltpolitische Sprecherin der GRÜNEN Fraktion, Barbara Düe.

Das Nationalkomitee des UNESCO-Programms „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB) begrüßt in einem Positionspapier ausdrücklich die Nutzung von Windkraft und Biomasse in Biosphärenreservaten. Explizit wird die Einbindung von Windkraftanlagen in kommunale Energieversorgungskonzepte gefordert. In Entwicklungszonen sei Windkraft möglich, nur in Kern- und Pflegezonen sei sie ausgenommen, heißt es darin. Eine Kernforderung ist die dezentrale Versorgung lokaler Kommunen mit Erneuerbaren Energien und die damit verbundene regionale Wertschöpfung, wie sie etwa kommunale- oder Bürgerwindparks leisten.

Dem Arten- und Habitatschutz ist demnach in vollem Umfang Rechnung zu tragen. Eine nachhaltige und umweltverträgliche Siedlungs- und Infrastrukturentwicklung, einschließlich Nutzung der Erneuerbaren Energien, stehen den Zielen einer UNESCO-Biosphäre nicht entgegen. Ein Biosphärenreservat soll eine nachhaltige Entwicklung fördern, nicht verhindern. Da naturschutzfachlich besonders wertvolle Flächen eher nicht auf den Höhenzügen liegen, können genügend Kernflächen unter Aussparung der windhöffigen Höhenzüge ausgewiesen werden.

„Die FDP lässt keine Gelegenheit aus, sich als Windkraftgegner zu positionieren. Ernsthaft sich mit der Sache auseinanderzusetzen liegt ihr fern. Stimmungsmache mit einfachen Formeln ist ihr Ding. Von keinerlei Sachkenntnis getrübt, bedient die FDP einmal mehr Partikular-Interessen“, so Düe weiter.