18. Dezember 2014

„Umwandlungsbemühungen der Kleist-Schule wird endlich Rechnung getragen“

Rede der Stadtverordneten Dorothée Andes-Müller von Bündnis 90/Die Grünen zu TOP 5 „Schaffung einer zusätzlichen innenstadtnahen integrierten Gesamtschule“, Gemeinsamer Antrag der Stadtverordnetenfraktionen von CDU und SPD in der Stadtverordnetenversammlung am 18. Dezember 2014:

 Es gilt das gesprochene Wort

Anrede,

vor gut vier Jahren waren wir mit der Planung für die Heinrich-von-Kleist-Schule schon einmal so weit wie jetzt: unter Jamaika wurde die Umwandlung dieser Schule in eine IGS beschlossen. Doch leider fand diese Planung keine Zustimmung durch die damalige FDP-Kultusministerin.

Ich freue mich darüber, dass sie meine Damen und Herren von der Koalition nicht nur ihre Vereinbarungen im Koalitionsvertrag sondern nun auch ihr Herz für den Elternwillen entdeckt haben und den langjährigen Umwandlungsbemühungen der Schulgemeinde Rechnung tragen wollen.

DAS SOLLTEN SIE VIEL ÖFTER TUN!

An den Grundbedingungen für eine Umwandlung hat sich bei der Heinrich-von-Kleist-Schule bis heute nichts geändert:

– Lehrer, Lehrerinnen und Eltern sprechen sich weiterhin vehement für eine Umwandlung aus.

Zu ihrem Argument, Frau Scholz, es gäbe genug IGS Plätze in Wiesbaden wünsche ich mir eine differenziertere Betrachtung:

– die IGS Kastellstraße, als einzige Innenstadt IGS, ist weiterhin seit Jahren überwählt. Wer keinen Platz dort bekommt, findet die nächste IGS erst in Dotzheim (auch die Alexej Jawlensky Schule dort ist seit ihrer Einrichtung jährlich überwählt), in Biebrich, Erbenheim oder Kastel und muss evtl. sogar lange Schulwege in Kauf nehmen.

Die Vorteile von Integrierten Gesamtschulen sind doch seit langem klar:

– sie bieten mehr Chancengleichheit und damit Bildungsgerechtigkeit durch längeres gemeinsames Lernen;

– Kinder mit Migrationshintergrund und Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern erhalten bessere Möglichkeiten einen höherwertigen Schulabschluss zu erreichen, weil Bildungsgänge länger offen gehalten werden;

– die Zahl der Schüler ohne Schulabschluss kann vermindert werden;

– und immer noch ist die IGS ein alternatives Angebot zu G8;

um nur einige zu nennen.

Der Wille der Schulgemeinde ist da, der Wille der Koalition ist da, wenn sichergestellt werden kann, das diesmal auch die dazugehörigen Schreiben frühzeitig genug abgeschickt werden und Antworten des Kultusministeriums rechtzeitig auf den Tischen von allen liegen, dann beschließen wir hier einen Antrag, dessen Inhalt die Schullandschaft bereichern wird und der für die Kleist Schule und ihre Schüler und Schülerinnen ein großer und lange überfälliger Fortschritt sein wird.

Wir werden diesem Antrag auf jeden Fall zustimmen.