16. Juni 2011

„Inklusive Bildung verwirklichen“ (nicht gehalten, da ohne Aussprache abgesetimmt)

Rede des Stadtverordneten Karl Braun der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN zum Antrag zu TOP 16 „“ in der Stadtverordnetenversammlung am 16. Juni 2011

Es gilt das gesprochene WortSehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, sehr geehrte Damen und Herren,
Artikel 24 der UN-Behindertenrechtskonvention sagt:
„Niemand darf vom allgemeinen Bildungssystem ausgeschlossen werden; es besteht ein individueller Rechtsanspruchauf gemeinsamen Unterricht.“ (Artikel 24)
Gemeinsames Lernen aller Kinder ist seit langem ein Grünes Herzensanliegen. Es geht uns dabei um Chancengleichheit, aber auch um Solidarität und Gemeinschaft. Kein Kind soll ausgegrenzt werden. Dies fordern wir mit der Inklusion. Inklusion bedeutet, dass alle Kinder – also Kinder mit Behinderung, ohne Behinderung, als auch hochbegabte Kinder – in einer Klassengemeinschaft gemäß ihrer Fähigkeiten individuell gefördert werden.
Das kann wunderbar funktionieren, bedarf aber pädagogischer Konzepte und ist nicht umsonst zu haben. Schließlich kann ein Lehrer alleine pro Klasse es nicht schaffen, alle Kinder individuell zu fördern.
Die Stadtverordnetenversammlung hat sich diesem Thema bereits vor längerem angenommen und im Februar dazu einen Beschluss gefasst.
Wir in Wiesbaden wollen inklusiven Unterricht. Der Beschluss steht, es gibt ein Konzept – Wiesbaden könnte gleich nach den Sommerferien starten.
Wäre da nicht Frau Henzler von der Landesregierung, die uns allen einen Strich durch die Rechnung macht.
Die vorliegende Resolution ist da nur folgerichtig:
Wir lassen uns vom Land nicht blockieren!
Zur Umsetzung des Wiesbadener Projektes sind die zugesagten zusätzlichen Lehrer- und sozialpädagogischen Fachkräftestellen unerlässlich!!!!
Die Stadt Wiesbaden leistet ihren Teil mit zusätzlichen Sozialarbeiterstellen – wir erwarten, dass das Land ebenso seinen Anteil leistet –
                                        Und zwar jetzt!!
Wir Grüne haben unseren ursprünglichen Antrag durch die gemeinsame Resolution ersetzt, weil wir hoffen, dass der erklärte Wille aller Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung Wiesbaden den Druck auf die Landesregierung erhöht.