14. September 2017

Dorothea Angor zu „Zusammenlegung von Kunstsommer und Biennale“, am 14. September 2017

Es gilt das gesprochene Wort

Sehr geehrte Frau Stadtverordnetenvorsteherin, meine Damen und Herren!

Es brennt ein Licht in dieser Stadt, das wir mit einem kleinen Funken zum Leuchtfeuer entzünden können. Die Biennale 2016, da sind sich alle einig, war ein Riesenerfolg. Die Befreiung des Schauspiels von der Bühne allein und das interdisziplinäre Auftreten des Kulturfestivals an unterschiedlichsten Orten hat die Stadt als Ganzes mitgenommen. Elf Tage war Wiesbaden nicht Wiesbaden, sondern Biennale-Stadt.

Der Kunstsommer derweil hatte in ähnlicher Weise das Konzept, Orte und Räume der Stadt durch Kunst und Kultur erlebbar zu machen, schon lange inne. Darüber hinaus sollte er 2016 als Ankerpunkt der zwei Kulturhauptstädte – und Partnerstädte Wiesbadens – dienen: Ein internationaler Mix aus Kunst und kultureller Selbstreflexion. Zu einer Wiederaufnahme des Kunstsommers haben wir uns in der Kooperation ausdrücklich bekannt.

Nun haben wir nicht nur das Glück, dass uns das Kurator*innen-Team der Biennale Ludewig und Hammer erhalten bleibt. Nein, zu den beiden gesellen sich der Schlachthof und das Landesmuseum und schlagen ein Pilotprojekt vor, das seinesgleichen sucht: Interdisziplinäres Kunst- und Kulturgeschehen, Belebung des öffentlichen Raums, Akteur*innen aus ganz Europa, Partizipation kultureller Initiativen, Qualität auf Höchstniveau.

Meine Damen und Herren, lassen Sie uns doch bitte zusammen dieses Feuer entzünden. Das Holz ist schon da, wir müssen es nicht einmal zur Feuerstelle tragen:

  • Drei Akteure, deren Expertise in Sachen Kunst und Kultur niemand anzweifeln kann
  • An den Erfolg der Biennale 2016 kann man strukturell anknüpfen
  • Die benötigen Mittel können haushaltsneutral zugesetzt werden

Aus Restmitteln für die vergangenen Kunstsommer, unseren beschlossenen Planungsmitteln und freien Projektmitteln des Kulturamts kann dieses wunderschöne Projekt realisiert werden. Wir müssen es nur wollen.

Ein Pilotprojekt heißt auch, dass wir es nicht weitermachen müssen, wenn es uns nicht gefällt. Ich bitte Sie deshalb, unserem Antrag zuzustimmen. Auf Gegenargumente bin ich gespannt.