5. April 2019

Rede von Dorothée Andes-Müller zu „Neue Gymnasien in Wiesbaden“ in der Stadtverordnetenversammlung am 04.04.2019

Es gilt das gesprochene Wort

 

Sehr geehrte Frau Stadtverordnetenvorsteherin,

sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Kollegen und Kolleginnen,

 

zunächst möchte ich kurz aufzeigen, welche die Aufgaben eines Schulträgers (und das ist die Stadt Wiesbaden) sind.

Sie umfassen im Wesentlichen neben der Errichtung, Änderung und Zustimmung zur Aufhebung von Schulen die Bereitstellung, laufende Unterhaltung und Bewirtschaftung der Schulgebäude, sowie die Beschaffung der Einrichtung, (sowohl Möbel als auch Kopierer, etc), Einstellung des Verwaltungspersonals und der Hausmeister*innen sowie die Gewährung eines Mittagessens an Ganztagsschulen.

Nach § 77 des hessischen Schulgesetzes liegt die Wahl des Bildungsganges nach dem Besuch der Grundschule bei den Eltern.

Genau aus diesem Grunde wird in der Teilfortschreibung des Schulentwicklungsentwicklungsplanes ein und ich betone EIN Gymnasium beantragt. Weil die Entwicklung der Schülerzahlen in den letzten 3 Jahren weiterhin noch oben gegangen ist. Drei Jahre hat man versucht die ansteigenden Anmeldezahlen irgendwie aufzufangen (durch zusätzlich eingerichtete Klassen zum Beispiel) – aber jetzt sind wir an einem Punkt, an dem das definitiv nicht mehr geht.

Ehrlich gesagt frage ich mich, wieso sich niemand darüber aufregt, dass SchülerInnen ihren Schulanfang an ihrer weiterführenden Schule in Containern beginnen sollen, wo wir doch eigentlich diese Form der Unterbringung hinter uns lassen wollten.

Die Rückkehr zu G9, die wir Grüne ja tatkräftig unterstützt haben, hat auch dafür gesorgt, dass die Raumkapazitäten nicht so zur Verfügung stehen, wie man das noch vor drei Jahren gedacht hat.

Damals haben wir übrigens tatkräftig den Elternwillen unterstützt. Und genau das werden wir jetzt auch tun.

Was wäre denn eurer Meinung nach, liebe LiPi’s, die Alternative?

Den Elternwillen ignorieren und kein neues Gymnasium bauen? Auf die Reaktionen aus der Elternschaft wäre ich gespannt!

Wir Grüne stehen nicht für Zwangsbeglückung – wir zeigen Alternativen auf!

Und die Alternative heißt integrierte Gesamtschule. Und weil viele Eltern verstanden haben, dass gemeinsames Lernen sinnvoll ist und der Weg zur Hochschulreife auch über eine IGS führen kann wird in der Teilfortschreibung des Schulentwicklungsplanes auch eine weitere integrierte Gesamtschule beantragt. Übrigens zwei Jahre nachdem die Heinrich von Kleist Schule erst zu einer IGS umgewandelt wurde. Mit anderen Worten: wir haben auch bei den Integrierten Gesamtschulen Anmeldezahlen, die wir mit den bisherigen Raumkapazitäten nicht mehr decken können.