8. Februar 2018

Rede von Dorothée Andes-Müller zur „Städtebauliche Nutzung des AFEX-Geländes in Mainz-Kastel“ am 7. Februar 2018

Es gilt das gesprochene Wort

 

 

Meine Damen und Herren, liebe Kollegen und Kolleginnen,

die Region verändert sich, das merken wir seit längerem.

Die Wirtschaft boomt und der Brexit wirft seine Schatten voraus.

Die Einwohnerzahl im Rhein Main Gebiet steigt rapide an,

die Prognose zum Bevölkerungswachstum für die LHW liegt aktuell bei 300.000 Einwohnerinnen und Einwohnern im Jahr 2026.

Dieser Bevölkerungszuwachs stellt uns vor große Herausforderungen:

– die Schaffung von Wohnraum, besonders von bezahlbarem Wohnraum,

– ein ausreichendes Angebot von Arbeitsplätzen, gegebenenfalls auch auf zusätzlichen Gewerbeflächen,

– den intelligenten und nachhaltigen Ausbau von sozialer und verkehrlicher Infrastruktur.

Um allen diesen Anforderungen gerecht zu werden, benötigen wir in erster Linie eins:

geeignete Flächen und gute Ideen um diese optimal zu nutzen. Nun lassen sich solche Flächen nicht einfach aus dem Hut zaubern,  im Rhein-Main-Gebiet schon gar nicht.

Um diesem Problem zu begegnen hat die hessische Landesregierung vor kurzem ein länderübergreifendes Gremium geschaffen, das sich „Strategieforum Frankfurt/ Rhein-Main“ nennt und die strategische Weiterentwicklung der Region steuern soll.

In Wiesbaden wurden die Zeichen der Zeit schon vor längerem erkannt:

  • Mit dem Wiesbadener integrierten Stadtentwicklungskonzept – kurz WISEK 2030+ –  haben wir uns bereits auf den Weg gemacht und unter intensiver Beteiligung der Bürgerschaft eine Entwicklungsvision erarbeitet.

Und auch in unseren gemeinsamen Kooperationsvereinbarungen wurden  die  Themen Stadtentwicklung, Wohnungsbau, Gewerbegebietsentwicklung, Wirtschaft und das Entwicklungsprojekt Ostfeld/ Kalkofen nicht umsonst besonders in den Fokus genommen.

Die wichtige städtebauliche Entwicklung des Gebietes Ostfeld / Kalkofen wurde bereits begonnen, ist aber mit einer Entwicklungszeit von rund 10 Jahren als Langzeitprojekt zu betrachten.

Bei all diesen Aktivitäten darf jedoch nicht aus dem Blick geraten, dass es im Wiesbadener Stadtgebiet eine Reihe von Flächen gibt, die hervorragend für eine flächensparende städtebauliche Entwicklung im Innenbereich geeignet sind:

Die Konversionsflächen!

So wurden bereits in der Vergangenheit einige der ehemaligen durch die Amerikanischen Streitkräfte genutzten Flächen in Wohnquartiere umgewandelt:

– das ehemalige Camp Pieri auf dem Freudenberg,

– das ehemalige Camp Lindsay (heute Europaviertel)

– die kleine Housing Area an der Bierstadter Strasse,

– im Kastel Housing konnte bereits ein Teilbereich genutzt werden

und ganz aktuell steht das Gelände American Arms Hotel im Fokus.

Bereits 2015 wurde von Seiten der Stadt Wiesbaden eine Rahmenvereinbarung mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben getroffen, mit dem Ziel die noch vorhandenen militärischen Liegenschaften in Wiesbaden gemeinsam zu entwickeln.

Außer den bereits genannten Flächen steht sowohl das Gelände des Amelia Earhart Hotels am Konrad Adenauer Ring, als auch das Gelände der Storage Station in Kastel, kurz AFEX-Gelände zur Debatte. Mit knapp 24 Hektar. (oder knapp 130 Fußballfelder, wem das mehr sagt).

Ein ganzes Stadtviertel! Was für eine Chance!!

Dieses Gelände ist unter dem Aspekt der städtebaulichen Entwicklung schon seit Jahrzehnten im Gespräch, unserer Meinung nach völlig zu Recht, denn es liegt zentral im Wiesbadener Stadtteil Kastel. Bestens angebunden an S-Bahn, Autobahnen, Mainz und Wiesbaden.

Die Fläche ist bereits versiegelt, quasi prädestiniert, um endlich aus dem Dornröschenschlaf geholt zu werden! Und zwar mit Nachdruck!

Wir müssen an dieser Stelle auf allen Ebenen mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln aktiv werden.

Eines möchte ich hier klar herausstellen: das ist keine Kritik an den bisher Beteiligten und der bisherigen Vorgehensweise. Im Gegenteil!

Gut, dass 2015 die Initiative ergriffen wurde.

Allerdings sind unserer Meinung nach nun weitere konkrete Maßnahmen dringend erforderlich, denn wir sollten alles tun, um schnellstmöglich an diese Fläche zu kommen!

Deshalb möchten wir gerne wissen:

  • Wann ist mit einer Räumung des Afex-Geländes durch die US Army zu rechnen und welche Vorraussetzungen sind dazu erforderlich?
  • Wie soll das städtebauliche Konzept aussehen?
  • Wie sind andere Städte z.B. Heidelberg, Gießen und Hanau mit vergleichbaren Möglichkeiten umgegangen? ( Heidelberg hat z.B. einen Entwicklungsbeirat Konversion gegründet)
  • Welche Instrumente haben wir und was können wir damit ausrichten?

Alles bisher Genannte sind Fragen und Punkte die z.B. in einem Konzept /Strategiepaper oder wie immer man es nennen möchte, bearbeitet werden können.

Aber ich will hier nicht vorgreifen.

Als erstes brauchen wir den Stand der Dinge, damit wir zeitnah zu den weiteren notwendigen Abläufen kommen.

Ich möchte aber trotzdem  dafür werben, insbesondere diese Möglichkeiten zur städtebaulichen Entwicklung von Konversionsflächen mit besonderem Engagement voranzutreiben. Als Chance ohne zusätzliche Flächenversiegelung mit Allen für Alle etwas Gutes zu schaffen.

Es geht hier auch nicht um die Entwicklung des einen oder des anderen Gebietes, wie am Wochenende in der Presse zu lesen war – wir stehen  für die Entwicklung von allen geeigneten Flächen und zwar für alle Beteiligten in sinnvoller Weise und ökologisch vertretbar. Also Ostfeld und Konversionsflächen. Es gibt für uns nur ein sowohl als auch.

Deshalb bitte ich um Zustimmung zu unserem Antrag.

Vielen Dank!

Es gilt das gesprochene Wort

 

 

Meine Damen und Herren, liebe Kollegen und Kolleginnen,

die Region verändert sich, das merken wir seit längerem.

Die Wirtschaft boomt und der Brexit wirft seine Schatten voraus.

Die Einwohnerzahl im Rhein Main Gebiet steigt rapide an,

die Prognose zum Bevölkerungswachstum für die LHW liegt aktuell bei 300.000 Einwohnerinnen und Einwohnern im Jahr 2026.

Dieser Bevölkerungszuwachs stellt uns vor große Herausforderungen:

– die Schaffung von Wohnraum, besonders von bezahlbarem Wohnraum,

– ein ausreichendes Angebot von Arbeitsplätzen, gegebenenfalls auch auf zusätzlichen Gewerbeflächen,

– den intelligenten und nachhaltigen Ausbau von sozialer und verkehrlicher Infrastruktur.

Um allen diesen Anforderungen gerecht zu werden, benötigen wir in erster Linie eins:

geeignete Flächen und gute Ideen um diese optimal zu nutzen. Nun lassen sich solche Flächen nicht einfach aus dem Hut zaubern,  im Rhein-Main-Gebiet schon gar nicht.

Um diesem Problem zu begegnen hat die hessische Landesregierung vor kurzem ein länderübergreifendes Gremium geschaffen, das sich „Strategieforum Frankfurt/ Rhein-Main“ nennt und die strategische Weiterentwicklung der Region steuern soll.

In Wiesbaden wurden die Zeichen der Zeit schon vor längerem erkannt:

  • Mit dem Wiesbadener integrierten Stadtentwicklungskonzept – kurz WISEK 2030+ –  haben wir uns bereits auf den Weg gemacht und unter intensiver Beteiligung der Bürgerschaft eine Entwicklungsvision erarbeitet.

Und auch in unseren gemeinsamen Kooperationsvereinbarungen wurden  die  Themen Stadtentwicklung, Wohnungsbau, Gewerbegebietsentwicklung, Wirtschaft und das Entwicklungsprojekt Ostfeld/ Kalkofen nicht umsonst besonders in den Fokus genommen.

Die wichtige städtebauliche Entwicklung des Gebietes Ostfeld / Kalkofen wurde bereits begonnen, ist aber mit einer Entwicklungszeit von rund 10 Jahren als Langzeitprojekt zu betrachten.

Bei all diesen Aktivitäten darf jedoch nicht aus dem Blick geraten, dass es im Wiesbadener Stadtgebiet eine Reihe von Flächen gibt, die hervorragend für eine flächensparende städtebauliche Entwicklung im Innenbereich geeignet sind:

Die Konversionsflächen!

So wurden bereits in der Vergangenheit einige der ehemaligen durch die Amerikanischen Streitkräfte genutzten Flächen in Wohnquartiere umgewandelt:

– das ehemalige Camp Pieri auf dem Freudenberg,

– das ehemalige Camp Lindsay (heute Europaviertel)

– die kleine Housing Area an der Bierstadter Strasse,

– im Kastel Housing konnte bereits ein Teilbereich genutzt werden

und ganz aktuell steht das Gelände American Arms Hotel im Fokus.

Bereits 2015 wurde von Seiten der Stadt Wiesbaden eine Rahmenvereinbarung mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben getroffen, mit dem Ziel die noch vorhandenen militärischen Liegenschaften in Wiesbaden gemeinsam zu entwickeln.

Außer den bereits genannten Flächen steht sowohl das Gelände des Amelia Earhart Hotels am Konrad Adenauer Ring, als auch das Gelände der Storage Station in Kastel, kurz AFEX-Gelände zur Debatte. Mit knapp 24 Hektar. (oder knapp 130 Fußballfelder, wem das mehr sagt).

Ein ganzes Stadtviertel! Was für eine Chance!!

Dieses Gelände ist unter dem Aspekt der städtebaulichen Entwicklung schon seit Jahrzehnten im Gespräch, unserer Meinung nach völlig zu Recht, denn es liegt zentral im Wiesbadener Stadtteil Kastel. Bestens angebunden an S-Bahn, Autobahnen, Mainz und Wiesbaden.

Die Fläche ist bereits versiegelt, quasi prädestiniert, um endlich aus dem Dornröschenschlaf geholt zu werden! Und zwar mit Nachdruck!

Wir müssen an dieser Stelle auf allen Ebenen mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln aktiv werden.

Eines möchte ich hier klar herausstellen: das ist keine Kritik an den bisher Beteiligten und der bisherigen Vorgehensweise. Im Gegenteil!

Gut, dass 2015 die Initiative ergriffen wurde.

Allerdings sind unserer Meinung nach nun weitere konkrete Maßnahmen dringend erforderlich, denn wir sollten alles tun, um schnellstmöglich an diese Fläche zu kommen!

Deshalb möchten wir gerne wissen:

  • Wann ist mit einer Räumung des Afex-Geländes durch die US Army zu rechnen und welche Vorraussetzungen sind dazu erforderlich?
  • Wie soll das städtebauliche Konzept aussehen?
  • Wie sind andere Städte z.B. Heidelberg, Gießen und Hanau mit vergleichbaren Möglichkeiten umgegangen? ( Heidelberg hat z.B. einen Entwicklungsbeirat Konversion gegründet)
  • Welche Instrumente haben wir und was können wir damit ausrichten?

Alles bisher Genannte sind Fragen und Punkte die z.B. in einem Konzept /Strategiepaper oder wie immer man es nennen möchte, bearbeitet werden können.

Aber ich will hier nicht vorgreifen.

Als erstes brauchen wir den Stand der Dinge, damit wir zeitnah zu den weiteren notwendigen Abläufen kommen.

Ich möchte aber trotzdem  dafür werben, insbesondere diese Möglichkeiten zur städtebaulichen Entwicklung von Konversionsflächen mit besonderem Engagement voranzutreiben. Als Chance ohne zusätzliche Flächenversiegelung mit Allen für Alle etwas Gutes zu schaffen.

Es geht hier auch nicht um die Entwicklung des einen oder des anderen Gebietes, wie am Wochenende in der Presse zu lesen war – wir stehen  für die Entwicklung von allen geeigneten Flächen und zwar für alle Beteiligten in sinnvoller Weise und ökologisch vertretbar. Also Ostfeld und Konversionsflächen. Es gibt für uns nur ein sowohl als auch.

Deshalb bitte ich um Zustimmung zu unserem Antrag.

Vielen Dank!